Turnierberichte
CAI-A 1, CAIP-A 1 Dillenburg (DE) vom 07.-10.06.2012
Das 25. internationale Deutsche Einspännerturnier findet 2012 vom 07.–10. Juni 2012 in Dillenburg (DE) statt.
Das Hessische Landgestüt Dillenburg ist heute das einzige Landgestüt in Hessen. Es liegt in Dillenburg im Lahn-Dill-Kreis. Dem Gestüt ist die Landes- Reit- und Fahrschule Dillenburg und ein Kutschenmuseum angegliedert. Nebst dem Gestüt Dillenburg gibt es deutschlandweit noch neun weitere...
Bereits unter Wilhelm dem Reichen bestand in Dillenburg eine Pferdezucht. Sie wurde im 16. Jahrhundert von Moritz von Oranien gefördert und ausgebaut. In Dillenburg wurde die Rasse der Dillenburger Ramsnase gezüchtet. Bei diesen Pferden handelte es sich um gesuchte Parade- und Kutschenpferde. Viele Pferde wurden für das Haus Oranien-Nassau in die Niederlande gebracht.
Im Weltmeisterschaftsjahr 2012 ist das Turneir eine Qualifikations- und Sichtungsprüfung für Einspänner Pferde, ausserdem werden Einspänner-Ponys Kl. S an den Start gehen.
Als Rahmenproramm wird national eine Prüfung Kl. M in Vielseitigkeit stattfinden. Am Donnerstag ist als fester Bestandteil des Turniers die Qualifikation für das Bundeschampionat vorgesehen. National laufen 4-Spänner-Prüfungen Kl. M bestehend aus Dressur, Hindernisfahren, kombiniertes Hindernisfahren und einer kombinierten Prüfung. Die Geländestrecke ist gut präpariert und die Hindernissen in hervorragendem Zustand.
Auch wir, Team Kessler, werden mit unserem 'Sir' Eddi II dabei sein und starten die Reise von Ratitsch nach Dillenburg bereits am kommenden Montag, den 4. Juni 2012.
Die Wettervorhersage für die aktuelle Woche lautete: Regen, Regen und nochmals Regen. Also eigentlich ein Wetter für die warme und vor allem trockene Stube zu Hause. Dennoch machten wir uns pünktlich um 6 Uhr am Montag Morgen auf die geplante, ca. 8 Stunden lange Reise und sogar das Wetter spielte noch mit. Kurz vor dem Grenzübergang ist Team Risch zu uns gestossen. Wir fuhren von nun an zusammen bis zum hessischen Zielort Dillenburg. Zwischendurch immer wieder ein wenig Nass von oben, begleitet von einigen wenigen Sonnenstrahlen. Wir erreichten das Landesgestüt Dillenburg wohlauf und konnten fast als Erste unsere Zelte aufschlagen. Die Teams aus der welschen Schweiz waren allerdings etwas eher vor Ort. Als Team Risch dann versuchte es sich auf dem Platz im Park, gleich neben der Johann von Nassau-Schule, gemütlich zu machen stellten sie fest, dass diesmal alles ein wenig anders war als sonst. Beim Aufstellen der 'mobilen Wohneinheit' trat gleich zu Beginn ein kleineres Problemchen auf. Dieses gelang uns allen aber, mit Hilfe unserer welschen Freunde, innert kürzester Zeit zu lösen. Unsere eigene 'Schlafeinheit' konnten wir anschliessend problemlos einrichten und machten es uns sogleich gemütlich. Unser Eddi hatte sein 'Zimmer' bereits bei der Ankunft bezogen und war fleissig am Futtern.
Pia und Eddi lockerten ihre 'steifen Knochen' nach dem Aufbau unserer 'Zelte' ein wenig auf dem Reitplatz. Peter war zwischenzeitlich mit seinem wichtigsten Hobby beschäftigt und baute sogleich den Grill auf. Was wäre ein Turnier ohne Grillplatz! Götti Uwe machte, na was wohl, ein paar Bilder mit seiner Kamera. Nach Pia's getaner Arbeit bekamen wir alle unser Abendbrot und auch Eddi liess es sich in seiner Box nochmals schmecken. Anschliessend legten wir uns dann alle ganz entspannt schlafen...
Die ganze Nacht über regnete es immer wieder. Am nächsten Morgen war es zwar feucht, aber bis dahin noch nicht total durchnässt. Die Sonne schickte ihre wärmenden Strahlen immer wieder mal zwischen den Wolkenteilchen hindurch zu uns auf die Erde, somit trocknete diese ziemlich rasch. Den Vormittag lang faulenzten wir alle ein wenig. Götti Uwe beobachtete einige Obdachlose welche sich mit ihren wirklich gut ganährten und gepflegten Hunden auf der Wiese im Park die Zeit um die Ohren schlugen.
Alles war soweit im grünen Bereich bis sich von der Gruppe eine ältere Dame auf den Weg machte und sich mit ihrem eigenen Hund sowie Mimmi, die Hündin unserer Schweizer Nachbarn, von der Gruppe trennte. Diese Dame hatte zuvor ständig feine 'Läckerli' aus der Handtasche an Mimmi verteilt nachdem sie durch Zurufe immer wieder angelockt wurde. Natürlich ist dieses nicht unentdeckt geblieben. Auf diesem Wege wurde versucht Mimmi zu 'entführen', was jedoch durch unseren aufmerksamen Götti verhindert wurde!
Nach der Mittagspause machten wir uns auf den Weg die Marathonhindernisse zu beschnuppern. Dies waren z.B. das Schloss, der Wassergraben, die Baumstämme oder auch Mauer & Krone. Alle waren motorisiert unterwegs, auch Götti Uwe. Er durfte die Runde mit Peter's neuem eBike fahren. Eine Besichtigung zu Fuss hätte stundenlang gedauert und ein gemeinsames Abendessen hätte wohl nie stattgefunden...Am Ende der Besichtigung musste das Team aus der welschen Schweiz, welches dem Team Risch gestern noch aus der Patsche geholfen hatte, sich selber helfen, denn ihr Quad sprang plötzlich nicht mehr an. Nach langem Hin und Her wurde schliesslich mit einem Lächeln geschoben... Es stellte sich heraus, dass lediglich die Batterie am Ende ihrer Kräfte war...
Das offizielle Anreisedatum war eigentlich erst der Mittwoch und der VetCheck am Donnerstag. Was also sollten wir die verbleibenden Tage tun? Eddi wollte ja auch noch bewegt werden. Also, Spider raus, Eddi aus der Box und eingespannt. Peter fuhr ein paar lockere Runden auf dem Viereck, nichts spektakuläres oder aufregendes. Ein Showteam probte währenddessen für ihr Programm und weitere Teams lockerten ihre Pferde. Kurz nach den 'Lockerungsübungen' war beim schweizer Team ein Vortraben angesagt. Natürlich machten wir Schweizer alle ohne Bedenken mit. Unser 'Cheftrainer' war allerding nicht wirklich zufrieden und auch wir mit Eddi waren ziemlich überrascht als dieser aus 'heiterem Himmel' plötzlich lahmte.
(fahrsport-aktuell.ch: Nach Vecses, Ungarn, bringt auch der VetCheck im hessischen Dillenburg nicht allen Schweizern Glück! Peter Kessler musste bereits vor dem VetCheck die Heimreise antreten, da sein Pferd lahm ging. Heute, Donnerstag, im VetCheck ereilte Pierre Bracelli das gleiche Schicksal. Sein Pferd ist "not fit to compete". Die weiteren Schweizer überstanden den VetCheck und starten morgen, Freitag, zur Dressur.)Unser Eddi lahm?!! Wie, was! Das hat's noch nie gegeben. Also noch einmal vorgetrabt. Und wieder: lahm, hinten links. Wir waren alle 'baff'. Grosses Rätselraten: wie konnte so etwas geschehen? Wann, wo und wie weiter? Wir beschlossen schlussendlich bis zum nächsten Tag abzuwarten und hofften, dass sich alles besserte.
Tags darauf ein erneutes Vortraben. Auch ohne das Eisen hinten links, keine Besserung. Im Gegenteil: Eddi lahmte irgendwie immer mehr, mal hinten, mal vorne, mal überall und nirgendwo. Keiner konnte sagen woher dieses kam und so beschlossen wir die sofortige Heimreise. Wir hatten uns die Tage in Dillenburg wohl alle ein wenig anders und vor allem länger vorgestellt...
Das Wohl unseres Eddi's ist uns sehr wichtig und somit wurde bei strömendem Regen das Lager abgebaut und kurzfristiger als geplant die Heimreise angetreten. Wir konnten also weder neue Kontakte knüpfen noch die alten pflegen. Auch ein feines Bier im angrenzenden Biergarten trinken bleibt eine Wunschvorstellung. Bereits während der Heimfahrt, bei Regen und Stau, wurde alles organisiert um die Ursache ausfindig machen zu können. Pia telefonierte, schrieb SMSe und plante bereits die kommenden Tage. Das Navi lenkte uns über den Grenzübergang Schaffhausen welcher um 20 Uhr geschlossen wurde. Wir waren fünf Minuten vor Acht dort... Statt den direkten Heimweg nahmen wir den direkten Weg zum Tierarzt welcher sich nur unweit der Grenze befand.
Am selben Abend wurden von Eddi's Bein Röntgenaufnahmen gemacht, jedoch ohne genaueren Befund. Also nochmals warten bis zum nächsten Morgen. Nach nochmaligen Untersuchungen dann endlich die Erleichterung: nichts gebrochen, nichts Schlimmes. Eddi hatte sich vermutlich während der letzten Nacht in Dillenburg das Bein angeschlagen. Trotzdem war die Heimreise die richtige Entscheidung, denn spätestens am Donnerstag beim offiziellen VetCheck hätten wir unsere sieben Sachen packen können...
Wir sind nun, Donnerstag Nachmittag, zwar alle müde aber soweit gesund wieder zu Hause in Ratitsch angekommen. Eddi hat vom Arzt drei Wochen Boxenruhe verschrieben bekommen und wir sind froh, dass nichts Schlimmeres geschehen ist.
Das Regenwetter können wir auch hier zu Hause 'geniessen'...
Leo Risch beendet das Turnier als bester Schweizer auf dem 2. Schlussrang!
Bravo Daniela & Lieni... (au ohni Stützrädli uf's Podest gschafft )
Teilnehmerliste 25. internationales Einspänner Fahrturnier
Seminare & Veranstaltungen 2012 Landesgestüt Dillenburg
Rangliste Dressur
Rangliste Marathon
Schlussrangliste
Diashow: