Turnierberichte
CAI-B & CAIP-B 1-2 Schwaiganger (DE) vom 04.-07.08.2011
Am Mittwoch fuhren wir weiter von Stadl-Paura (Oberösterreich) nach Schwaiganger in Deutschland um hier am Bayrischen Haupt- und Landesgestüt am Turnier teilzunehmen. Zur Begrüssung war jede Pferdebox mit einem Namensschildchen und einen Bund leckerer Rüebli geschmückt. 'So herzig...'
Kurz nach unserer Ankunft am Nachmittag, nachdem wir uns bei strahlendstem Sonnenschein so richtig gemütlich 'eingenistet hatten', war um 16 Uhr das Vortraben und der VET-Check angesagt. Eine Stunde vor Beginn machten alle ihre Pferde und Ponies bereit, alle striegelten und frisierten und plötzlich, als hätte jemand den Wasserhahn aufgedreht, goss es wie aus Kübeln und der ganze Platz rund um die Pferdeboxen stand beinahe unter Wasser. Die Veranstalter grübelten, ob und wie sie nun den VET-Check durchführen sollten. Da das Gewitter schnell vorbeizuziehen schien, verlegten sie das Vortraben einfach mal eine Stunde nach hinten, also auf 17 Uhr. Tatsächlich, es war zwar nicht super trocken, doch der Regen liess nach und der VETcheck konnte im Freien stattfinden... Aber auch die kommende Nacht über regnete es immer wieder, teils heftig...
Tags darauf waren dann erst mal die Ein- und Zweispänner Ponies mit ihrem Dressurprogramm an der Reihe und wir konnten uns nochmals einen Tag lang 'auf die faule Haut' legen, lediglich die Strecken- und Hindernisbesichtigung fand an diesem Donnerstag statt, wieder bei strahlendem Sonnenschein. Pia und Eddi erkundeten die Gegen rund um's Gehöft bei einem lockeren Ausrittchen.Zu Beginn der Einspänner Dressurprüfung blieb alles trocken und wir freuten uns auf einen sonnigen Freitag. Team Kessler war mit der Gespann-Nummer 13 um 10.25 Uhr an der Reihe und wie sollte es auch anders sein: mal wieder Regen.
Das Programm verlief für uns nicht ganz fehlerfrei, was sich am Ende der Prüfung in der Punktezahl wiederspiegelte und uns auf den 14. Rang brachte. Zwei Plätze hinter unserem schweizer Teamkollegen Theo Kuypers.
Team Kuypers und wir waren übrigens hier in Schwaiganger wieder die beiden einzigen schweizer Teams!
Samstag ist der Marathontag! Der Tag, auf den sich wohl alle Teams schon lange freuten und die Nervosität ins Unendliche zu steigen schien. Bereits um 9 Uhr durften die ersten Teilnehmer mit ihren Ponies den Weg zur Phase A beginnen, Team Kessler war um 10.30 Uhr an der Reihe. Gleich nach der Rückkehr wurde vom Veterinär bei Eddi Puls und Atmung gemessen und kurz darauf ging's dann in die sieben Hindernisse!
Bei Hindernis 1 konnten wir mit den acht schnellsten Fahrern noch mithalten, bei Hindernis 2+3 verloren wir dann aber einige sehr wertvolle Sekunden und beim Hindernis 3 kassierten wir zusätzliche Strafpunkte wegen eines Ballabwurfes. Beim Hindernis 4 gab's nicht viel erwähnenswertes, ausser dass Eddi beinahe mit seinem Kopf durch die 'Strohwand' gedonnert wäre. Im Hindernis 5, dem Biergarten, sassen die Zuschauer direkt mitten im Hindernis, tranka oa Mass noch da ondern und grillierten ihre Weisswürtl. Sogar die alten Leute liefen direkt vor Eddi mitten durchs Hindernis, wie ihr im Video von Hindernis 5 auch sehen könnt. Das war aber mal lustig! ;-)
Im selben Hindernis, einige Teams später, passierte dann der einzige Unfall in unseren ganzen zwei Ferienwochen. Beim Beschleunigen nach einer Kurve kippte ein Marathonwagen, der Groom stürzte unglücklich zu Boden. Zum Glück blieb das Pferd auf der Stelle stehen und rannte nicht weiter! Der bereitstehende Rettungsdienst war keine 100m vom Unfallort entfernt. Vier Sanitäter sassen gelangweilt hinterm Auto. Als die Zuschauer um Hilfe riefen, machte sich mal einer ganz gelassen mit seinem Rucksack auf den Weg. Zwei weitere schauten sich dann mal in der Gegen um während der Erste noch immer nicht wusste was er tun und wohin er gehen sollte obwohl ihm alle Zuschauer den Weg zeigten. Fünf Minuten später erinnerte sich der Fahrer des Rettungswagen vermutlich, dass sein Fahrzeug auch fahren kann uns suchte sich im Zickzack gemütlich den Weg zum Verletzten der noch immer hilflos am Boden lag und nicht aufstehen konnte. Schlussendlich war alles nicht so schlimm wie es zuerst aussah, denn der Groom hat sich lediglich einen Arm gebrochen was die Rettungsleute aber ja nicht wissen konnten...
Beim Hindernis 6 kassierten wir dann nochmals Strafpunkte wegen eines Ballabwurfs, denn Eddi wollte rechts durchs Hindernis, Peter aber links und somit touchierten sie 'nen Pfosten mit Ball oben auf...
Beim letzten und siebten Hindernis, dem Wassergraben, war Eddi dann sichtlich am Ende seiner Kräfte doch gab er auf den letzten Metern nochmals alles und galoppierte sogar noch bis durch die Lichtschranke der Zeitmessung!
Kurz nach dem Ziel gab's nochmals eine letzte Kontrolle von Tierarzt und Eddi hatte nach wenigen Minuten bereits wieder eine Pulsfrequenz wie beim Grasen auf der Weide. Ach ja, hatte ich schon erwähnt, dass es nicht regnete? Also während dem Marathon, denn dieser war noch keine fünf Minuten zu Ende, schüttete es wieder vom Himmel was das Zeug hält...
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Rangliste Dressur
Rangliste Marathon
Schlussrangliste
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