Turnierberichte
CA-I Kisbér (Ungarn) 28.-31.07.2011 - das Turnier
So, wir sind unterwegs und marschieren nach Lotsch - ähh, natürlich nach Stadl Paura in Österreich...
Also macht's gut, schöne Ferien und bis in zwei Wochen und vielen Dank unseren lieben Gotta's dass ihr diese beiden Wochen allen Tieren zu Hause acht gebt!
Zwei Wochen später...
Wir sind zurück und können euch folgendes von den Turnieren erzählen:
Am Grenzübergang nach Österreich waren all unsere Papiere in Ordnung und wir konnten die Fahrt nach wenigen Minuten fortsetzen. Den einzigen kleinen Stau auf der kompletten Strecke nach Stadl-Paura hatten wir einige Kilometer nach der österreichischen Grenze, danach lief alles flüssig und es war kaum Verkehr auf den Strassen. Nach etwa 8½ Stunden, inkl. Kaffeepausen, sind wir am Ziel unserer ersten Etappe angekommen, völlig entspannt.
Kaum vor dem Pferdezentrum in Stadl-Paura angehalten, kam auch schon die Gutschefin um uns, mit der bekannten österreichischen Zuvorkommenheit, die Anlage zu zeigen und erklärte uns ganz genau wo wir alles finden können. Gleich darauf stieg unser Eddi ganz 'riläxt' aus dem Hänger. Pia ritt mit ihm anschliessend mal kurz durch die Anlage damit auch er seine Beine ein bisschen vertreten könnte und sie durften sogar die kürzlich neu erstellte Reithalle für ein paar Lockerungsübungen benutzen. Währendessen lief Götti Uwe neugierig durch die riesige Anlage, schaute sich alles an und knippste natürlich auch das Eine oder Andere. So z.B. die 'uralte' Reithalle und die dazugehörigen alten Stallungen, erbaut um 1850. Gleich daneben stehen dann auch schon die neu erstellten Gebäude mit einladend hellen und grossen Boxen für die Pferde, einem Waschplatz, sauberer Sattelkammer und nur wenige Schritte daneben eine neue Führanlage.
Eine Übernachtung später machten wir uns bereits weiter auf den Weg nach Kisbér. Nun waren's ja nur noch 386km bis die Stimme im Navi sagte:
'Sie haben ihr Ziel erreicht.' |
Bis kurz vor Kisbér war es auf der ganzen Reise trocken und schwül-warm, nur auf den letzten Kilometern regnete es kurz aber heftig weshalb wir auf unserem Stellplatz einige kleinere Wasserpfützen antrafen. Auf dem Programm des Veranstalters war vorgesehen, dass auf Mittwoch alles für die Ankunft der Fahrer und Pferde vorbereitet sei. Da heute ja erst Dienstag ist, freuten wir uns deshalb die Ersten hier in Kisbér zu sein. Doch was sahen wir als wir in die Anlage einfuhren: ca. 15 Teams aus aller Welt hatten wohl die selben Gedanken und hatten sich bereits 'eingenistet'. Vilmos Jambor, der Veranstalter, hatte dies aber bereits erwartet und war selber anwesend und auch alle seine Helferlein, auch der Grossteil der Pferdeboxen war bereits hergerichtet.
Wir erledigten sogleich den 'Papierkram', richteten unser Lager ein und auch Eddi II durfte seinen Schlaf- und Ruheplatz beziehen. Er fühlte sich sofort wohl (das Warum erfahrt ihr bei der Abreise ), begrüsste seine vorübergehenden Kumpels und Mitstreiter rundherum und frass gleich einen ganzen Ballen Heu auf. Auch hier in Kisbér ritt Pia mit ihm eine Runde durch's Dorf, durch das angrenzende Wäldchen bis zur Wiese wo sich Eddi die Füsse vertreten konnte.
Peter konnte es schon gar nicht mehr abwarten und freute sich auf den 'Znacht', denn da durfte er endlich seinem Lieblingshobby nachgehen. Aber auch Pia und Götti waren hungrig und langten kräftig bei Vegi-Essen zu...
der Mittwoch: Bisher noch ein ruhiger Tag, denn eigentlich kommen die Teams offiziell ja heute erst an. Am Nachmittag gegen 14 Uhr mussten wir dann alle mit unseren Ponies und Pferden beim VET(erinär)-Check eine kurze Strecke Vortraben. Für kranke und lahmende Pferde würden dies hier bereits das Aus bedeuten. Da wir aber das 'Check-In' bereits hinter uns haben, machen sich Pia und Peter auch gleich nach dem Frühstück auf den Weg zum ca. 3 KM entfernten Turnierplatz im Nachbarsort Ászár um bereits ein erstes Mal die Hindernisse zu studieren. Götti Uwe blieb 'zu Hause' in Kisbér, spiele mit unserem Spike im Wald und knippste die weiteren ankommenden Teams und was ihm noch so alles vor die Linse kam.
Am Start waren Teilnehmer aus Ländern wie z.B. Ungarn, Russland, Tschechoslowakei, Chile, Australien, Deutschland, Österreich, Frankreich, Dänemark und natürlich der Schweiz. Für die Schweiz waren lediglich zwei Teams am Start: Team Bracelli (VD) und Team Kessler (GR). Das Team aus Frankreich war ganze 22 Stunden von der Westküste bis Kisbér unterwegs und das Team aus Dänemark sogar nochmals eine gute Stunde länger.
Heute, Donnerstag, startet um 10 Uhr das offizielle Programm für die CAI-O Teams mit der Dressurprüfung. Dabei ist zu erwähnen, dass in diesem Jahr gleich zwei Turniere gleichzeitig stattfinden und zwar das CAI-A und das CAI-O. Bei letzterem zählt am Schluss auch noch die Nationenwertung.
Bis zu Beginn der Prüfungen spielte das Wetter noch super mit, es war nie richtig sonnig, aber es blieb zumindest trocken. Nun ja, Betonung auf blieb, denn kurz vor unserem 'Auftritt' um 12.20 Uhr hatten es die Sonnenstrahlen so richtig schwer sich bis zu uns durch die Wolkendecke zu kämpfen. Sie kämpften so häftig, dass sie schliesslich völlig durchgeschwitzt und klatschnass bei uns hier unten auf der Erde ankamen. Aber lieber Regen während dem Dressurprogramm als beim Marathon...
Bereits um 20 Uhr begann die erste Preisverleihung gefolgt von der ersten Party dieser Woche. Team Kessler fuhr hier auf Platz 15.
Der Freitag war für uns, also die CAI-O's, dann ein Ruhetag denn heute waren ab 10 Uhr die CAI-A's mit ihrem Dressurprogramm an der Reihe und um 17 Uhr durften die Junioren zeigen was sie drauf hatten. Hier bei den Junioren gewann die erst 11jährige Liliána Szajkó aus Ungarn die Dressur.
Gegen 19 Uhr öffneten sich dann die Pforten zum Speisesaal wo alle Teams eingeladen waren und ein vorzügliches 'Znacht' zu sich nehmen durften. Auch alle Frühstücks und sonstige Speisen wurden vom Veranstalter Vilmos Gambor offeriert! Eine Stunde später, also gegen 20 Uhr, fiel der Startschuss zum 'Nationenrennen' (das Video findet ihr weiter unten). Dabei wurden aus den jeweiligen Teams drei 'Freiwillige' auserwählt. Zwei davon mussten auf dem abgesperrten Parkplatz vor dem Gestüt zwei Runden in einem echten Racecar drehen wobei der Beifahrer, kurz vor dem Ziel bei einem Zwischenstopp, möglichst rasch einen gefüllten Becher 'Schnapps' runterkippen musste. Bei der Zieldurchfahrt startete dann der Dritte aus dem Team. Diese(r) hatte die Aufgabe, den selben Parcour mit einer Mistkarre einmal möglichst rasch zu durchlaufen. Sieger war das Team mit der kürzesten Zeit.
Team Swiss lag auf Rang 6 (von sieben). Anschliessend mal wieder 'ne Party... ;-D
Samstag = Marathontag, das Highlight jeder Veranstaltung! Um 9 Uhr war bereits das erste Team am Start und musste vor den Hindernissen ein rund 7 KM lange Strecke im Trab und Schritt und einer vorbestimmten Geschwindigkeit zurücklegen. Dann wurde vom Veterinär bei jedem Pferd nochmals Puls und Atmung sowie die korrekte Bespannung kontrolliert. Dann endlich; Start frei für die sieben Hindernisse. Auch hier mussten die CAI-Oler und die CAI-Aler unterschiedliche Hindernisse durchfahren. Für uns war es schon schwierig die richtige Reihenfolge dieser sieben Hindernisse zu merken. Beeindruckend waren all diejenigen Teams die mit mehreren Pferden/Ponies an beiden Turnieren teilnahmen und sich in jeder Kategorie fast sieben Hindernisse merken mussten! Zwei Hindernisse waren bei beiden Turnieren die selben.
Dann am Abend: Preisverleihung, doch nicht für's Team Kessler auf Rang 15 aber trotzdem nach langem mal 'ne Paarty!...
Um 9 Uhr am Sonntag, dem letzten Tag hier in Ungarn, durften die CAI-Aler als erste den Hindernisparcour besichtigen welchen sie dann ab 10 Uhr durchfahren mussten. Hier gilt es wie immer, den Parcour in möglichst kurzer Zeit und ohne Ballabwurf zu meistern. Für die CAI-Oler, welche ab 13 Uhr starteten, wurde der Parcour dann ein klein wenig umgestellt um es spannend und auch etwas schwieriger zu machen. Für uns waren im Parcour gleich drei 'Schlangenlinien' eingebaut, am Vormittag war es lediglich eine. Wir schafften es mit Eddi knapp in der Zeitvorgabe von maximal 178 Sekunden für die Strecke, mussten jedoch am Pilonen 10 für einen Ballabwurf 3 Strafpunkte einstecken. Es schafften von 18 Team nur gerade mal fünf ohne Ballfehler und elf ohne Strafpunkte für Zeitüberschreitung.
Team Kessler erreichte im Hindernisfahren den 8. Rang und belegte am Turnierende den für uns hervorragenden 17. Platz! Team Bracelli lag nur zwei Ränge hinter uns auf Rang 19.
Gleich nachdem wir unseren Hindernisparcour durchfahren hatten und für uns feststand, dass wir nicht unter den ersten sechs plazierten waren, packten wir unsere sieben Sachen in Wohnmobil und Hänger. Als wir ganz zum Schluss auch unseren Eddi aus der Box holen wollten waren wir etwas überrascht, dass er so gar nicht recht mitkommen mochte. Denn was keiner von uns während all den Tagen bemerkt hatte war, dass sich Eddi in seine dänische Boxennachbarin verliebt hatte! Zur gleichen Zeit wurde auch sie, die Schimmelstute, aus der Box in den Transporter geholt. Beide schauten sich mit verliebten Blicken hinterher, liefen ein Stück, blieben stehen und drehten sich ein letztes Mal um um sich noch einmal tief in die Augen zu sehen und riefen sich zu: {das bleibt denen Beiden ihr Geheimnis!}. Ist das nicht süss...
Wir räumten dann aber trotzden noch unseren Platz und verliessen Kisbér wieder in Richtung Stadl-Paura. Hier verbrachten wir nun nochmals drei wunderschöne und sehr warme, schon fast heisse Tage und erholten uns ein wenig vom teilweise verregneten Turnier in Ungarn. Auch Eddi brauchte diese Erholung, denn für ihn war es teilweise ein bisschen viel Aufregung an seinem ersten wirklich 'grossen' Turnier. Nicht die körperliche Anstrengung machte ihm zu schaffen, er musste seinen Kopf mal wieder etwas frei bekommen...
|
das Nationenrennen - Team Swiss! Hindernis 1 Hindernis 2 Hindernis 3 |
Dressur Hindernis 4 Hindernis 5 Hindernis 6 Hindernis 7 |
Diashow: